Südafrika 2018/ 2019
Freitag, 21. Dezember Abflug in Stuttgart um 9:25. Ankunft in Kapstadt Samstag gegen 8 Uhr. Abholung unseres Autos und erste Fahrversuche im Linksverkehr nach Kirstenbosch.
Danke lieber Bruno, der botanische Garten ist wirklich sehenswert.
Danach Schnellstrassenfahrt nach Hermanus,
vorbei an Wellblechsiedlungen.
Hermanus ist eine touristische Stadt am Meer. Im Winter ziehen hier die Wale vorbei.
Wir machten einen kleinen Spaziergang entlang der Klippen.
Zum Abschluss Entspannung am Pool.
Sonntag 23. Dezember
Morgens die Fahrräder im Kofferraum verstaut und über ein paar Pässe nach Paarl.
Danach 6,5 km Wanderung hoch zum Paarlberg.
Erst als wir zur Hälfte oben waren haben wir eine Autopiste bemerkt mit der man ebenfalls hochkommt.
Wir waren die einzigen die den Weg bei über 35 Grad zu Fuß gingen.
Der Paarlberg ist nach den Ayers Rock in Australien, der zweithöchste Monolith der Erde.
Längste Autofahrt in den Heiligen Abend
Aber zuerst durch die Weinlands.
Riesige Rebanlagen in allen Variationen.
Danach durch die Caroo- Halbwüste. Über den Hex River Pass, Matjesfontain und Beaufort West.
Anfangs noch etwas grün, danach ging die Landschaft immer mehr in trostloses braun über.
In Graaff Reinet waren wir gegen halb vier und dann gleich hoch ins
Diesmal mit dem Auto den Berg hoch zum Valley of Desolation.
Beeindruckende Aussicht, fantastische Felsformationen, sehr schöner Wanderweg.
Wir machten natürlich den langen Rundgang.
Danach reichte es gerade noch so für den Camdeboo National Park.
Hier konnten wir noch verschiedene Antilopenarten bewundern, Büffel, eine Straußenfamilie, Gnus und Zebras.
Weinachtsfeiertag
Nach Tankstellenfrühstück, kurze Fahrt( 140 km) Richtung Cradock . Kurz vor dem Ort geht es rechts ab in den Bergzebra Park.
Zufahrt auf schlimmer Wellblechpiste, der Rest aber problemlos mit normalem Auto zu befahren.
Man fährt auf schmalen Strassen durch ein malerisches Tal.
Wegen der Trockenheit halten sich viele Tiere im unteren Bereich des Tales auf,
wo die Vegetation noch etwas üppiger ist.
Trotz Hochsaison wenig Besucher, im hinteren Teil waren wir sogar für längere Zeit ganz allein.
Himmlische Ruhe, bis auf ein paar Vogelrufe. Ein fantastischer Ausblick auf den Höhen.
Zweiter Weihnachtsfeiertag,
Aufbruch Richtung Addo.
Landschaft wird grüner je weiter wir in den Süden kommen.
Die Akazien werden höher, in den Tälern fließen wieder Flüsse.
Alle Felder sind mit Stacheldraht eingezäunt.
Auf bewässerten Felder werden Mais, Gemüse und Futterpflanzen angebaut.
Auf den Viehweiden, Gruppen mit Aloe.
Gegen Elf Uhr waren wir dann im Addo Elefanten Park.
Hier fuhren wir noch für fast zwei Stunden mit dem Auto durchs Gebüsch.
Endlich die ersten Elefanten.
Diese halten sich vorwiegend an den verbliebenen Wasserlöcher auf.
Eigentlich haben wir uns diese Tiere größer vorgestellt.
Andere Tiere haben wir kaum gesehen, ein paar Zebras und Antilopen.
Die Büsche stehen alle sehr dicht, so das man kaum Weitsicht hat.
Es gibt einfach zu viele Elefanten hier, die die Pflanzen oben abfressen, so das diese nicht zu Bäumen heranwachsen können. So sehen alle Büsche aus wie von deutschen Hausmeistern geschnitten.
Knuffig, rund, alles gleiche Höhe.
Es ist zwar viel grüner als im Mount Zebra Park, aber dieser gefiel uns bis jetzt um einiges besser.
Dort war die Landschaft vielfältiger und imposanter.
Und es war im Gegensatz zum Addo fast schon einsam.
Aber wir bleiben ja noch einen Tag und sind gespannt was wir
Morgen noch erleben werden.
27.Dezember
Temperatur Sturz um gefühlte 20 Grad.
Und dann mit dem offenen Daktari Auto durch den Park. Anscheinend war es auch den Tieren zu kalt, den es waren kaum welche zu sehen.
Ein paar dürre Warzenschweine, Antilopen, ein Sekretär und natürlich Elefanten. Aber die Informationen des Führers waren sehr interessant. Zum Beispiel stirbt ein Elefant nachdem ihm die Zähne ausgefallen sind. Allerdings wachsen den Elefanten im Laufe ihres Lebens auch bis zu sieben Sätze an Gebissen heran.
Am Abend wollten wir noch eine Eco Tour starten,
wurde aber wegen starkem Wind und Regengefahr abgesagt.
28. Dezember
Heute Morgen endlich besseres wärmeres Wetter.
Wir machten die vom Hotel organisierte Eco Tour.
Dabei fuhren wir durch die riesigen Zitrusplantagen rund um Addo.
Der Ertrag ist nach der Pflanzung in 4 Jahren zu erwarten, Lebensdauer der Pflanzen ca 40 Jahre.
Während der Ernte sind über 3000 Saisonarbeitskräfte beschäftigt.
Zu sehen waren auch die Wasch und Sortieranlagen, sowie Verpackungshallen.
Verkauft wird zu 90% nach Europa.
Danach ging es in den Hoteleigenen Wildpark, der immerhin 5000 ha groß ist.
Wir waren die einzigen Gäste, so das es sehr ruhig zuging.
Höhepunkt war eine Giraffenfamilie und ein kleine Wanderung durch den Busch.
Zum Schluss fuhren wir durch den Addo Nationalpark nach Port Elizabeth.
Dort die Autoabgabe und Fahrradzusammenbau Teil 2 im Hotel.
Als Abendessen gab es Fisch und Chips.
29.Dezember, Start mit dem Fahrrad
Es geht los bei 21 Grad in Richtung Jeffreys Bay. Port Elizabeth verabschiedet sich mit neuen Industriegebieten. Zum Schluss kommt noch eine Garden Hometown und dann nur noch Rinderfarmen. Bei km 35 besuchen wir die Van Stadens Wildblumen Reserve.
Der Wind dreht, und kommt ab sofort von vorne.
Temperatur steigt in der Sonne bis 49 Grad. So brauchen wir doch länger für diese
68 km Strecke.
Das Guest House in Jeffreys Bay ist Super toll. Das Personal, falls auffindbar, allerdings sehr unfreundlich. Die ganze Gegend ist geprägt von italienischen Einwanderer.
Sonntag, 30.Dezember
Nach stürmischer Nacht, Start gegen 6 Uhr.
Erster Stop in Humansdorp mit reichhaltigem Frühstück.
Diesmal wurden wir nicht von Besoffenen angemacht, so wie gestern als wir bei einem Vesperstop aus einem Ort flüchten mussten.
Sehr schwere Strecke, da es ständig hoch und runter ging, mit Höhenunterschieden von 80 bis 120 Meter. Dazu wehte noch ein strammer Gegenwind.
Die Gegend durch die wir fuhren war nicht besonders abwechslungsreich, immer geradeaus, viel Müll am Straßenrand, besonders an den Rastplätzen. Wieder riesige Milchviehfarmen. Schön das wir auf den bewässerten Weiden viele Vögel beobachten konnten. Störche, Ibise in zwei Farben und große Kraniche.
25 km vor dem Ziel waren wir total geschafft, bei mir hat sich mein linkes Knie mit starken Schmerzen zurückgemeldet. Trotzdem besuchten wir noch den Big Tree von Tsitsikamma, der wirklich imposant ist. Es handelt sich um einen afrikanischen Gelbholzbaum. Der Parkplatzfahrradwächter hat alle unsere Wasserflaschen bis zu unserer Rückkehr aufgefüllt. Am Ende waren es 106 km, nicht schlecht für den zweiten Tag. Als Abendessen gab es afrikanische Pizza, auf die wir über eine Stunde warten mussten.
Silvester
Letzter Tag im Jahr beginnt mit einer bösen Überraschung. Mein linkes Knie schmerzt höllisch. Beim Radeln sogar noch schlimmer. Nach eineinhalb Kilometer drehten wir um, und fahren jetzt mit dem Taxi nach The Crags.
Mittags Entspannung auf dem Reiterhof mit Blick auf die Berge. An Neujahr ging es meinem Knie dann besser und wir fuhren los Richtung Plettenberg Knysna.
Leider fing nach 30 km das Knie wieder an zu Schmerzen, so das ich nicht weiterfahren konnte. In Plettenberg nahmen wir ein Taxi zum Oyster Creek,
Sehr schönes Bett und Frühstück direkt an der Bucht. Morgen werden wir wahrscheinlich eine Autovermietung aufsuchen müssen. Schade!
Gegend hier begeistert uns immer noch nicht. Es gibt zwar schöne Touristenspots, dort herrscht aber übertrieben reger Rummel. Ansonsten fährt man durch triste Wohngegenden mit Bretterbuden und Wellbech oder über vermüllte Landstraßen. Der krasse Gegensatz zwischen arm und reich, die geschützten bombastischen Wohnfestungen trüben unseren Eindruck. Unsere Sichtweise ist eigentlich nicht durch meine Gesundheitlichen Probleme negativ beeinflusst.
2.Januar 2019
Entgültige Entscheidung, kein Reiserad mehr ( für diesen Urlaub),
sondern ein Leihwagen muß her.
So fuhren wir bei strömendem Regen nach Knysna zurück.
Bei der zweiten Firma hatten wir Glück und wir bekamen unseren kleinen weißen Flitzer. Die Fahrradroute konnten wir fast genauso wie geplant mit dem Auto zurücklegen. Die größte Strecke absolvierten wir auf der wunderschönen sieben Pässe Strasse. Schade das die ganze Zeit schlechte Sicht war durch den ständigen Sprühregen. An den steilen Berghängen ist sogar noch Primär- urwald erhalten. An einem kleinen Nationlpark machten wir eine schöne einsame Wanderung. Höhepunkt dort ist ein riesiger 800 Jahre alter afrikanischer Gelbholzbaum. Gleiche Spezies wie in Stormsriver.
Am Abend nach den afrikanischen Pizzen ein Spaziergang am Meer.
3.Januar
Sehr schönes Bett und Breakfast, mit total netten Betreibern.
Frühstück mit den verschiedensten Vögeln auf der Terrasse.
Nach gestern nur 14 Grad, heute wieder über 30 und viel Sonne.
Wanderung in Wilderness hoch zum Wasserfall.
Dieser war eher enttäuschend. Aber der Weg ist das Ziel, wir haben unterwegs viel beobachten können. Allerdings keinen Eisvogel nachdem der Pfad benannt ist.
Anschließend weiterfahrt in die Hauptstadt der Aloe, Outshoorn.
4.Januar
kurze Fahrt zu den Cango Höhlen.
Viel Andrang, da das System aber sehr weitläufig ist, hat man denoch Platz.
Draußen wieder 35 Grad, in der Höhle angenehme 20.
Mittags Farmspaziergang, Straussenherde.
Samstag, 5. Januar
Übernachtung in der Wilgewandel Holiday Farm. Lebt wohl von der Nähe zur berühmten Höhle, denn sonst war nicht viel los. Leider hat es mich in der Nacht auch noch mit Brechdurchfall erwischt. Trotzdem liesen wir es uns nicht nehmen durch die Swartberge zu fahren. Dies bedeutet Schwarzberge. Erste Station war der Rus en Vrede Wasserfall. Obwohl auch dieser sehr wenig Wasser führt, ist ein Besuch wegen der wunderschönen Umgebung absolut lohnenswert. Weiter querten wir für heute das erste Mal die Swartberge. Die Felsformationen am Meiringspoort sind phänomenal. Dann auf der Nordseite des Gebirges entlang bis zum Swartbergpass und auf diesem wieder zurück in den Süden. Noch 60 einsame Strassenkilometer durch Farmland und wir waren in Calitzdorp. Hier herrscht eine (übertriebene ?) Sicherheits- Hysterie. Selbst geöffnete Kaufläden sind verbarrikadiert. Man muss zuerst klingel, damit einem geöffnet wird. Auch alle Häuser sind mindestens dreimal gesichert und natürlich mit Warnsystemen ausgerüstet.
6. Januar
Nachdem wir das Auto aus dem Hochsicherheitstrakt geholt hatten machten wir uns auf die Suche nach dem Sukkulentengarten von Calitzdorp. Nach der Besichtigung wurden wir vom Betreiber/ Besitzer zum Tee eingeladen. Weiter ging es über den Rooibergpass nach Van Wyksdorp. Eine ziemlich holperige Angelegenheit.
Die gepflegte Unterkunft wird von zwei Austeigern aus Johannisburg liebevoll betrieben.
Abends machten wir mit tollem Fleisch und Würsten Barbeku.
7. Januar
Einsame Fahrt durch die Langeberg. Stundenlang waren wir alleine auf der Strasse.
Höhepunkt war eine Nashornfamilie die wir von der Strasse aus beobachten konnten.
Nach der Kaffeepause besuchten wir eine Aloe ferox Farm und Vermarktungsbetrieb.
8. Januar
kurze Fahrt über Heidelberg nach Witsand ans Meer.
9. Januar
35 Kilometer bis zur Fähre über den Breede. Der Ponton wird mit Muskelkraft betrieben. Nach weiteren 30 Schüttelkilometern sind wir am Potberg. Hier machen wir eine einsame Wanderung. Die Wegmarkierungen sind schwer zu finden, es ist wie auf einer Schnitzeljagd. Nächste Station ist der De Hoop Nationalpark, der mit dem Potberg verbunden ist. Die riesigen weißen Sanddünen sind schon von weitem sichtbar. Wir gehen eine Strecke auf dem Walbeobachtungsweg. Wale sind aber schon seit Anfang Dezember nicht mehr hier. Je weiter man geht desto einsamer wird es, der ideale Ort für ein Bad. Die Felsformationen sind wieder mal atemberaubend.
10. Januar
Besuch der Waenhuiskrans Höhle. Diese ist nur bei Ebbe zugänglich. Zuerst konnten wir den Zugang nicht finden, und schauten und `nur` von draußen nach drinnen. Als wir im Innern Leute bemerkten, machten wir uns auf die Suche nach dem Eingang.
Weiter ging es zum De Mond Nature Reserve, das recht unbekannt und wenig besucht ist. Der 7 Kilometer Rundweg ist sehenswert. Zuerst geht es durch abwechslungsreiche niedere Buschvegetation, danach über den weißen Sandstrand zurück. Kurz vor dem Ende noch durch ein Vogelbrutgebiet.
Der Wind war die ganze Zeit stark bis stürmisch. Dies hielt uns aber nicht davon ab ein erfrischendes Bad zu nehmen.
Hier ist übrigens der längste weiße Sandstrand der südlichen Hemisphäre. Auf unserer dreistündigen Wanderung begegneten wir keinem Menschen.
11. Januar
Seit gestern sind wir stark Sonnenbrand geschädigt.
Zum Glück gibt es hier viel Aloe ferox Gels zum einschmieren. Die Übernachtung in L`Agulhas war mit tollem Ausblick aufs Meer. Alles sehr sauber und gepflegt, sehr nette und hilfsbereite Betreiber. Frühsück wieder inclusive Vogelbeobachtung.
Am Vormittag fuhren wir als erstes zum südlichsten Punkt von Afrika. Nettes Bodenrelief vom Kontinent, schöner Gedenkstein für die Selfies. Unspektakuläre Weiterfahrt nach Pearly Beach. Nach kurzem Rundgang im Fynbos- Garten gleich zum Ferienhaus. Bei der Herfahrt bemerkten wir Buschfeuer, diese waren am Anfang noch klein. Im Laufe des Nachmittags wurden die Wolken immer größer, sodass alles nur noch nach Rauch riecht. Überall Ascheflocken in der Luft, sogar die Sicht ist eingeschränkt. Das Licht in einem bräunlich roten Schimmer. Der Wind nimmt an Heftigkeit zu, wird zum Sturm. Später fällt der Strom aus, schon nachmittags müssen wir Kerzen anzünden. Dann endlich die erlösenden Gewitter mit starkregenartigen Schauer. Es wird kalt und klamm.
Das alles in einem stark bewachten Dorf mit Schranke und Wächter. Die Unterkunft ist die teuerste auf der ganzen Reise, leider sehr in die Jahre gekommen, und ziemlich ungepflegt. Wir freuen uns auf den kalten Kaffee am Morgen.
Am südlichsten Punkt von Afrika , Film
Samstag 12. Januar
Nach feuchtkalter Nacht Start zur letzten Etappe.
Vorbei an verbranntem Busch, der zum Teil noch qualmt. Frühstück dann bei Sparmarkt in Gansbai.
Diese haben Notstromaggregate und das heißt, es gibt heißen Kaffee. Gestärkt zum Danger Point mit seinem Leuchtturm. Dieser hat allerdings nur von Montag bis Freitag offen. Weiter nach De Kelders zur berühmten Höhle. Wieder sehr beeindruckend und lohnenswert. Mittags Spaziergang in Stanford und Ankunft in Hermanus. Schnell die Fahrräder zusammenpacken und Pause.
Sonntag 13. Januar 2019
Fahrt zum Kogelberg Nature Reserve. Vorbei an frisch verbranntem Wald, Busch und auch so manchem Haus. Wegen der Brände und deren Löscharbeiten waren auch der Harold Porter Nat. Botanical Garden und der offizielle Zugang zum Kogelberg Nat. Reserve gesperrt, bzw. geschlossen. So ging es zum Stony Point, wo eine Kolonie afrikanischer Pinguine brütet. Die kleinen sind zwar schon beinahe ausgewachsen aber dennoch sehr schön zu beobachten. Auf einem Holzsteg kommt man ganz dicht ran. Schon alleine die Küste mit den bizarren Felsen ist sehenswert. Auf der Heimfahrt nach Hermanus bestiegen wir noch einen felsigen Berg auf der Suche nach den legendären Kapleoparden.
14. Januar
Frühe Fahrt zum Flughafen. Es riecht nach verbranntem Holz.
Sehr schnelle Abwicklung des Leihwagens und problemloser Check In. Für unsere Übergewichtkoffer, einer immerhin über 30 kg, mussten wir nichts extra Zahlen. Lediglich die S- Bahn in Stuttgart hatte Verspätung.